Dienstag, 24. August 2010

Richtlinien für die Dialysebehandlung

Natrium :

Natrium begünstigt die Wasseransammlung im Körper. Es ist daher sinnvoll, möglichst wenig Natrium mit der Nahrung zuzuführen.
Tipp : Verwenden Sie möglichst kleine Salzstreuer im Haushalt, so sehen Sie in welchen Zeiträumen diese Salzstreuer nachgefüllt werden .
Kartoffeln, Reis, Nudeln, viele Gerichte müssen nicht gesalzen werden, sie können zum Teil mit Paprika oder Kräutern gewürzt werden.
Denn : 8 g Salz (1 Teelöffel )bindet 1 Liter Flüssigkeit im Körper:
Die Verwendung von Salzersatz muß unbedingt vermieden werden, da in diesen Produkten vermehrt Kalium enthalten ist.

Flüssigkeit .

An Flüssigkeit sollten nicht mehr als 500 bis 700 ml täglich zusätzlich zur Urinausscheidung aufgenommen werden.
Die Flüssigkeitsmenge setzt sich zusammen aus Getränken und der Flüssigkeit, die in
- Suppen, Soßen,
- Gemüse, Salat, Obst,
- Pudding und
- Eis enthalten ist

Tägliche Kontrolle des Körpergewichtes ist wichtig.

Die Gewichtszunahme zwischen 2 Dialysen sollte nicht mehr als 1 bis 1,5 kg , am Wochenende nicht mehr als 2 kg betragen.

Kalium

Die Aufnahme von Kalium mit der Nahrung muss eingeschränkt werden.
Bei erhöhtem Kaliumspiegel im Blut besteht die Gefahr von Herzrhythmusstörungen.
Die Zufuhr von Kalium sollte pro Tag nicht höher sein als  2000 mg.

Möglichkeiten zur Reduzierung des Kaliumgehaltes in Lebensmitteln

Verarbeitung von Kartoffeln :
1. Am Abend vorher : Kartoffeln schälen, waschen, halbieren und in eine große Schüssel mit viel Wasser ( gut bedecken ) über Nacht wässern.
Hiermit kann der Kaliumwert bis zu 30 % reduziert werden.

 Kalium Verringerung(nach „Björn Schott“)


So können Einsparungen von bis zu 80 % erreicht werden !

250 g Kartoffeln, festkochend  2,5 L Wasser ( 10-fache Menge)0,75 LWasser 2 mm dick schälen,in 1,5 cm dicke Scheiben schneiden.Erhitzen.Die Kartoffeln bei einer Temperatur von 70 ° C in das Wasser geben, den Herd ausstellen und mit geschlossenem Deckel 3 Stunden auskühlen lassen.Anschließend das Wasser abgießen und in (3 – facher Menge) garen.

3. In keinem Falle darf das Einweichwasser verwendet werden.

Verwendung von Gemüse :

Statt Frischgemüse sollte Gemüse aus Konserven oder Tiefkühlgemüse Verwendung finden.

1. Bei Tiefkühlgemüse wurde durch das Blanchieren, vor dem Schockgefrieren der Kaliumgehalt bis zu 1/3 gesenkt ( siehe Kartoffelwässern ).

Das sich beim Auftauen sammelnde Wasser ist sehr kaliumreich und darf zur Weiterverarbeitung nicht verwendet werden.

2. Da alle Gemüsearten relativ viel Kalium enthalten, kann auch hier bei entsprechender Zubereitung der Kaliumgehalt um die Hälfte reduziert werden.

3. Das Gleiche gilt für alle Obstsorten. Bei der Zubereitung zu Kompott kann ebenfalls der Kaliumwert um die Hälfte reduziert werden.

4. Bei Verwendung von Konserven darf das Einweichwasser nicht verwendet werden.


Phosphatreiche Nahrungsmittel

Ein erhöhter Phosphatspiegel im Blut kann zu Knochenveränderungen führen.

Darum sind pro Tag maximal 1200 mg (bei 70 KG\Körpergewicht) Phosphat (=18 mg
KörperKG) erlaubt.

Eine phosphatarme Ernährung ist notwendig. Dies ist aber nicht leicht, denn Phosphat kann nicht aus Lebensmitteln entfernt werden, auch nicht durch Wässern.

Lebensmittel mit viel Eiweiß enthalten viel Phosphat. Trotzdem darf darauf nicht verzichtet werden, weil eine ausreichende Eiweißversorgung sehr wichtig ist.

Deshalb bleiben nur drei Möglichkeiten, Phosphat einzusparen:

1. Auf Schmelzkäse völlig verzichten, weil bei seiner Herstellung sehr viel Phosphat zugesetzt wird.
Schmelzkäse wird in verschiedenen Variationen angeboten, wie z.B.:
Scheibletten, Kochkäse, Streichkäse (Ecken(, in Blockform als Schnittkäse oder als Pasteten in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen.

2. Bei Käse ist Frischkäse, Camembert und Brie allen Schnittkäse-sorten vorzuziehen.

3. Milch :
Milch sollte durch Sahne oder Sahne-Wasser-Mischung ersetzt werden, z.B.: zur Zubereitung von Speisen, bei denen Milch erforderlich ist kann eine Mischung von 1:5 Milch/Wasser eingesetzt werden (50 ml Milch / 200 ml Wasser).

4. Lebensmittel einschränken, die von Natur aus viel Phosphat enthalten.

Dazu gehören:
- Leber, Eigelb, Hartkäse (Limburger, Emmentaler, Parmesan,….),
- Hülsenfrüchte, Nüsse,
- Roggenvollkornbrot, das mit Sauerteig oder Teigsäuerungsmittel hergestellt wurde.

5. Als phosphatarme Eiweißquelle viel Eiklar verwenden.
z.B. : für Pfannkuchen, Aufläufe, Rührei,…

Auf diese Weise kann der Verbrauch von Phosphatbindern und unerwünschten Nebenwirkungen von aluminiumhaltigen Medikamenten auf den Knochenstoffwechsel eingeschränkt werden, denn :

Eine phosphatarme Ernährung ist besser als die Einnahmen von aluminiumhaltigen Phosphatbindern

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