Montag, 4. Oktober 2010

Phosphatarme Ernährung

Die Einhaltung einer phosphatarmen Ernährung ist äußerst wichtig.

Phosphat ist vor allem in tierischem Eiweiß wie Fleisch, Fisch, Wurst, Käse und auch in Kohlehydraten und Fertigprodukten enthalten.

Aber eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß ist für Dialysepatienten wichtig, da Eiweiße mit der Dialyse verloren gehen.
Die Eiweißaufnahme sollte 1,2 g/kg KG/Tag betragen, wobei 60 % davon aus tierischem Eiweiß stammen sollte.

Dadurch werden die empfohlene Phosphorzufuhr pro Tag bereits überschritten. Daher sind bei den meisten Dialysepatienten orale Phosphatbinder unerlässlich.

Phosphatbilanz bei Dialysepatienten

Bei Einhaltung phosphatarmer Ernährung. 1000 mg/Tag = 7000 mg pro Woche
Aufnahme / Darm): 60 % = 4200 mg/Woche
Entfernung/Dialyse 2400 mg/ Woche (800 mg / Dialyse)
Bilanz: + 800 mg/Woche ( 250 mg/ Tag).
Bei lediglich 3 Dialyse /Woche besteht somit eine positive Phosphatbilanz von 2000 bis 2500 mg.

Bei der Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse) werden bei 4 x 2 L. nur ca. 300 mg Phosphat über das Bauchfell (Peritoneum) entzogen.

Die jährliche Gesamtmortalität liegt bei Dialysepatienten in einem Bereich zwischen 12 und 25%, und etwa 50 % dieser Mortalität ist durch kardiovaskuläre Ereignisse verursacht.

Um eine positive Phosphatbilanz zu vermeiden, gibt es drei Wege:
1. Phosphatarme Ernährung,
2. orale Phosphatbinder,
3. effektive Dialyse.

Orale Phosphatbinder

Mit Phosphatbindern kann es gelingen, allerdings nur dann, wenn diese Medikamente zu jeder phosphathaltigen Mahlzeit und auch zu den Zwischenmahlzeiten eingenommen werden.
Gleichzeitig sollte allerdings auch die Dosis des Phosphatbinders auf die zugeführte Phosphatmenge abgestimmt sein, da jeder Phosphatbinder, abhängig vom jeweiligen Wirkstoff und der Wirkstoff-Konzentration, nur eine limitierte Bindungskapazität pro Tablette besitzt.
Die unzureichende Anpassung der Phosphatbinder-Dosis an die tatsächlich zugeführte Phosphatmenge ist sicherlich ein wichtiger Grund für die weiterhin hohe Zahl von Dialysepatienten mit Hyperphosphatämie trotz regelmäßiger Einnahme von Phosphatbindern und optimierter Dialysetherapie.

Trotz Dialyse, Phosphatbindern und Diät haben 50-75 % der Dialysepatienten einen Phosphatspiegel über 5,5 mg/dl (1,78 mmol/L).



Phosphatbinder:
1. Aluminiumhaltige (sollten max. 4-5 Wochen eingenommen werden)
· Aludrox,
· Antiphos,
· Phosphonorm,

2. Calciumhaltige
· Calciumacetat
· Calciumcarbonat
· Phosex

3. Sevelamer-Hydroxid
· Renagel,
· Renvela

4. Lanthankarbonat
· Fosrenol

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